Buseck (khn). Die Worte vom Landkreisdezernenten Dirk Oßwald gingen den Busecker Kommunalpolitikern und Erzieherinnen runter wie Öl. Anlässlich der Eröffnungsfeier der Kindertagesstätte »Abenteuerland« in Alten-Buseck am frühen Dienstagnachmittag sagte dieser, die Gemeinde habe die beste Kinderbetreuung im gesamten Landkreis. »Das ist ein wichtiges Qualitätskriterium für den ländlichen Raum.«

Knapp ein Jahr verging zwischen dem Spatenstich für den Neubau Ende Januar und dem Umzug der Einrichtung aus den provisorischen Containern in die neuen Räumlichkeiten. Dass dies klappen konnte, sei Verdienst der Bauabteilung, des Architekturbüros Schmitt und Kollegen aus Gießen sowie der beteiligten Firmen, betonte Bürgermeister Erhard Reinl. Denn wegen Problemen bei den Fensterarbeiten war der Baufortschritt um sieben Wochen verzögert worden. Darauf hätten die Verantwortlichen mit »Flexibilität und Einsatzbereitschaft reagiert«, betonte der Bürgermeister.

Um das »Abenteuerland« fit für die Zukunft machen zu können, musste die Gemeinde reagieren. Vor allem das Kinderförderungsgesetz des Landes hatte eine Neuaufstellung der Einrichtung nötig gemacht. Lange hatte die Gemeindevertretung diskutiert, ob die Kindertagesstätte saniert oder abgerissen und anschließend neu gebaut werden sollte. Das Parlament entschloss sich wegen der Kostenfrage für einen Neubau. SPD-Fraktionschef Willy Jost sagte dazu: »Bei Sanierungen werden die kalkulierten Kosten in der Regel überschritten.« In Alten-Buseck ist das laut Reinl »nur geringfügig« der Fall. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf etwa 2,2 Millionen Euro. Gewährt wurde ein Zuschuss in Höhe von 240 000 Euro.

Die neue Kita »Abenteuerland« hat Platz für vier Gruppen auf einer Fläche von 925 Quadratmetern. Sie ist ausgerichtet für maximal 100 Kinder, wovon zwölf unter drei Jahren sein sollen. Anmeldungen sind ab Februar möglich. Ein Tag der offenen Tür ist für Frühjahr geplant. Aktuell werden nur 36 Kinder in der Einrichtung betreut. Das liege an der zwischenzeitlichen Unterbringung in Containern, sagte die Leiterin Margit Gössl im Gespräch mit dieser Zeitung. Sie ist sich aber sicher, dass die Zahlen zum neuen Kindergartenjahr wieder steigen werden. Das Gebäude ist barrierefrei und soll über eine auf dem Dach installierte Fotovoltaikanlage mit Strom versorgt werden. Mit dem neuen Gebäude soll auch das Konzept leicht verändert werden. Die Gruppen sollen nicht mehr feste Räume haben, sondern können zwischen mehreren Zimmern wählen, und zwar dem Kreativ-, Rollen- oder Bauraum. Den Umzug hätten die acht Erzieherinnen, zwei Putzfrauen und eine Köchin innerhalb weniger Tage vorbereitet.

Die Alten-Busecker Ortsvorsteherin Kornelia Steller-Nass sagte, dass die Kita auch als Familienzentrum konzipiert worden sei. Die Einrichtung soll offen für alle Menschen sein und als Treffpunkt dienen, wenn sie nicht gerade von und für Kinder genutzt werde. Sie hoffe, dass sich die Kita nun mit den örtlichen Vereinen und der Grundschule vernetze, damit Leben in das geschwungene Haus am Hopfenacker einziehe.

Der Vorsteher der Gemeindeversammlung, Norbert Weigelt, unterstrich in seinen Grußworten die Einigkeit des Parlaments in sozialpolitischen Fragen. Auch deshalb sei Buseck bei den bereitgestellten U 3-Plätzen im Landkreis führend. Auch der scheidende Bürgermeister Reinl sieht die Gemeinde im Bereich der Kindertagesstätten nun »auf Jahre bestens aufgestellt«.

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